Selbstanalyse

Ich arbeite seit 20 Jahren als Deutschlehrerin, aber ich bin immer noch der Meinung, dass ich nicht alles über das Unterrichten weiβ Die Welt verändert sich ständig und so ändern sich auch die Schüler und ihre Motivation und Interessen. Als Lehrer muss man sich immer auf dem Laufenden halten, sonst hat man den Schülern nichts anzubieten. Während der Fortbildung habe ich an acht Modulen teilgenommen und im folgenden Aufsatz möchte ich einen Rückblick geben, welchen Wert diese Module für meine tägliche Arbeit als Deutschlehrerin und für meine eigene Entwicklung hatten. Modul 1: Unterrichtsplanung und Unterrichtsbeobachtung. In meinem Unterricht gehe ich meistens vom Phasenmodell präsentieren-üben-produzieren aus, aber so gründlich habe ich mich mit der Unterrichtsplanung lange nicht mehr befasst. Für mich bedeutet das, dass ich jetzt mehr Zeit für die Unterrichtsplanung nehme und wenn ich auch nicht immer schaffe, den Unterricht so grünlich nach dem Raster zu gestalten, dann weiss ich wenigstens, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Auch wähle ich für meine Unterricht unterschiedliche Sozialformen, damit mein Unterricht abwechslungsreich ist. Einen grossen Wert lege ich auch darauf, dass wir im Kurs den Unterricht der anderen Teilnehmern beobachten konnten, denn es ist immer interessant zu sehen, was die anderen machen. Modul 2: Deutsch als fremde Sprache In diesem Modul war für mich interessant zu erfahren, was das Gehirn während des Unterrichts nicht mag und ob ich Dieses Modul hat mich auch überzeugt, dass die Automatisierungsübungen sehr wichtig für den Spracherwerb sind und dass ich sie manchmal zu kurz anwende. Während meines Unterrichts bringe ich oft Beispiele aus dem Englischen und ich habe erfahren, dass ich auf dem richtigen Weg bin, denn Englisch als erste Fremdsprache kann eine gute Unterstützung für den Zweitspracherwerb sein. Ausserdem habe ich gelernt, dass man als Lehrer den Schülern Chunks beibringen sollte, denn so wird die Sprache mehr gefestigt, wenn man Wörter mit ihren festen Begleitern lernt. Modul 3: Aufgaben, Übungen, Interaktionen Früher habe ich nicht so bewusst unterschieden, was der Unterschied zwischen der Übung und Aufgabe ist. Durch diesen Modul weiss ich jetzt genau, dass nach dem Üben und Trainieren wenn nicht in derselben Stunde, aber dann doch etwas später etwas produziert oder gehandelt wird. Wichtig ist auch, dass man für jede Stunde ein globales Ziel formuliert. Noch habe ich erfahren, wie wichtig eine Rückwärtsplanung ist. Das ist jetzt bei meiner Unterrichtsplanung anders. Auch spielen die Routinen und Rituale eine grosse Rolle in der Stunde. In einigen Klassen haben ich angefangen mit Zungenbrechern die Stunde anzufangen und ich glaube, es ist gut gelungen, weill die Schüler immer viel Spass damit haben. Und nochmal wurde betont, dass möglichst viele Wiederholungen äusserst wichtig sind. Modul 4: Fremdsprachenunterricht mit digitalen Medien Das war eines meiner Lieblingsthemen, weil ich mich für Technologie und digitale Medien interessiere und immer wieder im Unterricht einsetze. Meiner Meinung bringt es Abwechslung zum Unterricht. Obwohl ich schon viele gute Seiten für den Unterricht kenne, habe ich ausserdem reichlich Material hinzubekommen. Modul 5: Frühes Fremdsprachenlernen Da ich selbst schon sehr lange keine Schüler in der Grundstufe habe, war für mich interessant zu vergleichen, wie die Kinder im Vergleich zu den Jugendlichen eine fremde Sprache erwerben. Die Materialien und Unterrichtsvorschläge habe ich sehr erfolgreich in der 6. und 7.Klasse erprobt (z.B. die Materialiensammlung mit Tieren). Modul 6: Deutsch für Jugendliche Was mir dieses Modul gesichert hat, dass die Jugendlichen mehr Partner- und Gruppenarbeit wollen und das sehe ich auch bei meiner täglichen Arbeit. Ich habe diesmal sehr gute Tipps bekommen, was ich als Lehrein mit müden, unmotivierten, unkonzentrierten oder schweigsamen Jugendlichen tun könnte. Einiges habe ich schon früher gemacht, aber einige Tipps waren für mich neu. Modul 7: Deutsch in allen Fächern Mit den Inhalten dieses Moduls komme ich am seltensten in Berührung, aber trotzdem fand ich, dass ich einiges übernehmen kann. Scaffolding war ein neues Begriff für mich und ich fand sehr gut, dass man Vieles sehr kreativ einsetzen kann. Modul 8: Prüfen, Testen, Evaluieren In diesem Modul habe ich gute Tipps bekommen, welche Tests und mit welchen Aufgaben man erstellen sollte. Worauf ich jetzt Rücksicht nehme: die Arbeitsanweisungen sollten eine Stufe niedriger sein, als das Sprachniveau der Schüler. Bewertungsskalas sind sehr wichtig und die Bewertungskriterien müssen den Schülern klar sein. Was ich auch sehr nützlich fand, waren die typischen Fehler, die man oft macht und dabei muss ich gestehen, dass ich auch einige Fehler schon gemacht habe, aber jetzt weiss ich, wie ich sie vermeiden kann und nehme mehr Rücksicht darauf. Die Selbsreflexion ist sehr wichtig, aber wenn unsere Schüler daran schon von Anfang an nicht gewohnt sind, dann nutzt es auch nicht. Teils habe ich schon die Peer-Evaluation angewendet, aber wie ich erfahren habe, hat es so viele Vorteile, dass ich die bstimmt öfter einsetzen werde. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich eine reiche Sammlung von Ideen und Beispielen habe, die ich jederzeit in meinem Unterricht anwenden kann und schon gemacht habe. Alle Module haben meine Tätigkeit als Lehrerin nur positiv beeinflusst. Es gibt mehrere Aspekte, auf die ich jetzt mehr Rücksicht nehme, um meinen Unterricht abwechlungsreicher und interessanter zu gestalten. Alle Hausaufgaben habe ich fast immer rechtzeitig eingereicht und Feedback bekommen, das sehr nützlich war, da ich nicht immer auf alle Aspekte Rücksicht genommen habe. Auf methodisch-didaktischen Ebene bin ich sicher mehr fortgebildet als vor 3 Jahren. Der Austausch unter Kollegen/Kursteilnehmern fand ich äusserst wichtig. Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstanalyse.

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